Mutter Und TieraerztinEs ist nicht so lange her, als überwiegend Männer den Beruf des Tierarztes wählten. Doch inzwischen änderte sich der Trend und im Jahr 2020 sind in Deutschland etwa 63 % aller praktizierenden Tierärzt/innen Frauen. (Quelle: Bundestierärztekammer). Betrachtet man die demografische Entwicklung, so wächst dieser Trend stetig weiter. Insofern sehen sich immer mehr Frauen aus der Veterinärbranche mit der Frage konfrontiert: „Wie vereinbart sich eine Mutterschaft und der Job einer Tierärztin?“

Über die Balance der Tierärztin und Mutter

Der Beruf des Tierarztes ist an sich schon hart und anspruchsvoll genug. Es ist ein Beruf, in dem es wirklich schwer, ja manchmal sogar unmöglich ist, ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben zu finden.

Die Entscheidung Mutter zu werden bringt Tierärztinnen in eine Lage, in der sie gezwungen sind, ihre persönlichen Bedürfnisse zu opfern, um gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere anzustreben und eine großartige Mutter zu sein. Der eigentliche Kampf wird also darin bestehen, das Gleichgewicht zwischen Mutterschaft und dem Job der Tierärztin zu halten, während die persönlichen Bedürfnisse in den Hintergrund treten. Doch wie soll das funktionieren?

Mutterschaft als Tierärztin – Unsere Tipps

Zugegeben, eine Universal-Lösung existiert nicht. Das wäre schließlich zu einfach und gleichzeitig sind die Bedingungen jeder Tierärztin, die gleichzeitig eine Mutter ist oder plant, eine Mutter zu werden, sehr individuell. Angefangen bei der Betreuungsmöglichkeiten, möglicher Hilfen im Haushalt, weitere Kinder (möglicherweise große Geschwister), etc. Daher geben wir unseren Müttern/Tierärztinnen, aber auch Angehörigen und/oder lesenden männliche Tierärzten folgende Ratschläge:

Haben Sie keine Schuldgefühle

Viele Tierärztinnen, wir würden behaupten sogar alle, fühlen sich in der Zeit des Mutterschaftsurlaubes schuldig, nicht zur Arbeit zu gehen. Und viele fühlen sich nach der Rückkehr in die Praxis ebenfalls schuldig, wenn sie weniger Zeit mit der Familie verbringen können.

Dies stellt viele Frauen vor ein Dilemma, denn sie empfinden, sie müssten alles tun oder für jeden da sein, während in Wirklichkeit mehr Mitgefühl am Arbeitsplatz gefragt ist. Seien Sie sich immer bewusst, dass Sie bereits genug tun, der Tag nur 24 Stunden besitzt, eine gute Mutter und Tierärztin sind – Sie machen bereits einen großartigen Job!

Legen Sie Prioritäten fest

Überdenken Sie rechtzeitig vor Ihrem Mutterschaftsurlaub Ihre Prioritäten in Bezug auf Ihre Familie, als auch auf Ihre Karriere. Was ist Ihnen besonders wichtig? Gibt es Aufgaben, die Ihnen abgenommen werden können? In welchen Situationen müssen Sie flexibel bleiben? Wie viele Stunden können Sie wöchentlich maximal arbeiten?

Wenn Sie sich diesen Fragen bewusst sind und Maßnahmen und Ansprüche auch konsequent umsetzen, dann verläuft eine Arbeitswoche gleich viel reibungsloser.

Tauschen Sie sich aus

Suchen Sie sich ein Netzwerk von mindestens zwei anderen Müttern, die in der gleichen Situation stecken wie Sie. Schnell werden Sie feststellen, dass einige Probleme vielleicht gar nicht so gravierend sind, wie Sie es für sich allein feststellen. Der Austausch in einem Netzwerk von Tierärztinnen, die in einer ähnlichen Situation stecken, wird Sie erden und beruhigen und gleichzeitig werden Sie sehr viel Verständnis und möglicherweise Tipps erfahren.

Fragen Sie nach Unterstützung

Scheuen Sie sich nicht Familienangehörige und Praxisangehörige nach Unterstützung zu fragen, wenn Sie sie benötigen. Wenn Sie versuchen all Ihren Aufgaben gerecht zu werden, die Ihnen bereits über den Kopf wachsen, können Sie diesen und wahrscheinlich auch Ihren eigenen Ansprüchen letztlich nicht gerecht werden.

Weitere Tipps für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie finden Sie in unserem Blogbeitrag „Die Herausforderungen von Tierärzt/innen und Familie.“

Beruf der Tierärzte attraktiver machen – Alle sind gefragt!

Es ist jedoch nicht nur die Aufgabe der Mütter oder der Väter, Verständnis und Rücksicht während der Elternschaft zu haben. Der Beruf des Tierarztes ist zwar bereits familienfreundlicher als in der nahen Vergangenheit, es gibt jedoch noch große Verbesserungspotentiale.

Um einen spürbaren Wandel herbeizuführen, müssen Praxisinhabende und -leitende akzeptieren, dass der Beruf immer mehr von Frauen ausgeübt wird und dass flexible Arbeitszeiten in Zukunft eine Selbstverständlichkeit und keine Ausnahme mehr sein werden. Gleichzeitig sollte diskriminierendes und stereotypisches Verhalten gegenüber schwangeren und berufstätigen Frauen ohnehin branchenübergreifend eliminiert werden.

Fazit: inBehandlung hält Ihnen den Rücken frei

Die Vereinbarkeit von Mutterschaft und dem Job als Tierärztin ist möglich, aber nicht, wenn Sie versuchen, es allein zu schaffen. Eine Mutterschaft schließt also das Ausüben tiermedizinischer Tätigkeiten nicht aus. Es erfordert jedoch Teamarbeit, flexible Zeitplanungen, eine große Portion Selbstreflektion und eine positive Einstellung aller zum Thema Schwangerschaft und Kinderbetreuung. Die Welt braucht mehr Mütter und Väter, die sich leidenschaftlich und engagiert um den Nachwuchs unserer Gesellschaft kümmern, genauso wie sie sich um die Tiere kümmern!

inBehandlung hält Ihnen den Rücken frei! Unsere Tierarztsoftware unterstützt Sie in Ihrem Praxisalltag. So haben Sie Ihren gesamten Praxis-Workflow im Griff und mehr kostbare Zeit für Ihre Familie und für das Ausüben Ihres Berufes. Sprechen Sie uns einfach an und zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen!