Das Wort „Kostenreduzierung“ führt bei Praxisbesitzern häufig zu einem gequälten Lächeln. Dieses betriebswirtschaftliche Thema wird meist emotional diskutiert und ist medizin-ethisch schwierig: Kein Tierarzt möchte seine Patienten, Behandlungsmethoden oder Praxisangehörigen auf Kostenfaktoren reduzieren. Schließlich geht es hier um Tiere und Menschen und nicht um reine Zahlen.
Trotzdem lohnt es sich eine wirksame und nachhaltige Kostensteuerung in Ihrer Tierarztpraxis zu etablieren, denn durch notwendige und durchdachte Kostenreduzierungen kann Ihre Praxis dauerhaft erfolgreich und wettbewerbsfähig sein und Sie haben so den ökonomischen Spielraum für eine bestmögliche medizinische Versorgung Ihrer Patienten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie Transparenz in Ihre Kosten bekommen und wo Sie eventuell Möglichkeiten finden, Ihre Kosten zu reduzieren.
Welche Kostenbereiche gibt es in der Tierarztpraxis?
Typische Kosten, die in einer Tierarztpraxis anfallen, können beispielsweise in folgende Kostenbereiche eingeteilt und zur Analyse genutzt werden:
- Praxis- und Laborbedarf
- Gerätekosten
- Raumkosten (z.B. Miete, Energie, Instandhaltung)
- Personalaufwendungen
- Fortbildungs- und Reisekosten
- Versicherungen und Beiträge
- Marketingkosten
- allgemeine Praxiskosten
Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über all Ihre Kosten und versuchen Sie diese sinnvoll zu kategorisieren.
Kostenreduzierung in der Tierarztpraxis – beziehen Sie Ihre Mitarbeiter mit ein
Nun können Sie sich daran machen, Möglichkeiten zur Kostenreduzierung aufzuspüren. Binden Sie dabei Ihr Team mit ein: oft fallen Mitarbeitern im Alltag Möglichkeiten auf, wo sinnvolles Einsparungspotenzial besteht. Auch der neutrale Blick von neuen Mitarbeitern kann hilfreich sein, denn diese bringen Erfahrungen aus anderen Tierarztpraxen oder -kliniken mit und können neue Impulse, Kostenreduzierungs- und Prozessoptimierungsideen einbringen.
Motivieren Sie Praxisangehörige zu kostenbewusstem Denken sowie sparsamem und sorgfältigem Umgang mit Material und Instrumentarium. Am besten aber ohne Druck auszuüben! Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter lieber mit einmaligen Prämien für Vorschläge, die dazu beitragen, die Praxiskosten dauerhaft zu senken, sich aktiv einzubringen. Je höher der Kostensenkungseffekt ist, desto höher darf die Geldprämie ausfallen. Oder nutzen Sie einen Teil der gesparten Kosten für das nächste Mitarbeiterevent, z.B. einen Praxisausflug, damit alle Kollegen den positiven Nutzen der Kostenersparnisse in der Tierarztpraxis sehen und davon profitieren.
Hohe und steigende Energiekosten sind sowohl im Privathaushalt wie auch im Praxisunterhalt ein großes Thema. Sensibilisieren Sie Ihre Kollegen für die Kostenreduzierungsmöglichkeiten und den gleichzeitigen Umweltaspekt. Wo können sinnvoll Heizung, Strom, Gas und/oder Wasser eingespart werden? Installieren Sie beispielsweise eine Zentralabschaltung für alle abschaltbaren Energieverbraucher und regeln Sie Heizungen während der Nachtstunden sowie am Wochenende herunter.
Reduzieren Sie Ihre Tierarztpraxis-Kosten nachhaltig
Die Reduktion Ihrer Praxiskosten ist leider kein einmaliger Prozess. Im Gegenteil! Sie sollten die Überprüfung und Optimierung Ihrer Kostenstruktur zu einem festen regelmäßigen Bestandteil Ihres Praxisalltags machen und eine langfristige Strategie entwickeln. So bleibt Ihre Tierarztpraxis auch zukünftig wirtschaftlich rentabel und Sie können gleichzeitig eine hochqualitative Versorgung Ihrer Patienten gewährleisten. Zudem können Kosten so besser vorhergesagt und finanzielle Risiken minimiert werden. Die kontinuierliche Kostenoptimierung ist daher für Tierarztpraxen von entscheidender Bedeutung, um den Praxiserfolg zu sichern.
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